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Ich will Dich mit der Serie „Die Methoden des friedlichen Ungehorsams“ zum selbst denken anregen, Dich aufmuntern, Dich intensiv mit diesen Themen selbst auseinander zu setzen und mehr und mehr die bestehenden Systeme zu hinterfragen.
In Teil 1 geht es um
Selbstversorgung, Tauschhandel und Alternativwährungen!
Um Selbstversorgung handelt es sich laut WIKIPEDIA, wenn Wirtschaftssubjekte ihren Bedarf an Agrarprodukten, Gebrauchsgegenständen, sonstigen Nahrungsmitteln oder Energie aus eigener Produktion vollständig decken können.
Wer kein Land oder einen Garten besitzt, der findet Alternativen auf Wochenmärkten und bei regionalen Hersteller, von deren Moral wir uns vor Ort auch noch selbst überzeugen können. Dies belebt die regionale (Tausch-)Wirtschaft und ist nebenbei auch noch besser für unsere Gesundheit.
Ein weiterer Vorteil ist, dass wir wieder mehr Bargeld in Umlauf bringen und Bargeld bedeutet letztendlich nichts anderes als Freiheit.
Wer sich einen Sachwert selbst schafft, zahlt dafür keine Steuern. Wer ihn privat mit anderen tauscht ebenfalls nicht. Geld benötigen wir nur, um den Tausch und die arbeitsteilige Wirtschaft zu erleichtern. Theoretisch könnten wir alles Mögliche als Geld benutzen, um so das System auf legale Weise zu vermeiden. Steuervermeidung ist eine legale Ausnutzung von Möglichkeiten, um die Steuerlast von Unternehmen und Privatpersonen zu verringern. Aber leider zwingt der Staat – als Handlanger der Banken – die Menschen dazu, nur Bankengeld als Tauschmittel einzusetzen, indem er es zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Der Preis für die Benutzung dieses Zahlungsmittels ist die exponentiell steigende Zinslast, die für die umlaufende Geldmenge an die Schuldgeld-Mafia zu entrichten ist.
Die Schulden und somit die Zinslasten wachsen immer schneller und immer weiter an. Dass dieser Effekt nicht nur Theorie, sondern Tatsache ist, können wir leicht an der exponentiell wachsenden Entwicklung der Staatsverschuldung sämtlicher Staaten erkennen. Deshalb benötigen wir Alternativen für das Schuldgeld-System.
Beispielsweise war das »Wunder von Wörgl« ein Versuch, während der Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren ohne Bankengeld zu wirtschaften. Weil das damals dort eingeführte, umlaufgesicherte Geldsystem extrem erfolgreich war, wurde es unmittelbar durch die zuständige Zentralbank und ihren angeschlossenen Staatsapparat verboten. Gewerbsmäßiger Tausch ohne Bankengeld wird durch den bewaffneten Arm der Banken – den Staat – untersagt. Wenn also zum Beispiel ein Gärtner einem KFZ-Mechaniker den Garten richtet und als Gegenleistung das Auto repariert bekommt, dann machen sich beide theoretisch der Steuerhinterziehung strafbar. Allerdings ist unter Privatleuten der Tausch jedoch absolut legal.
Die Geschichte hat gezeigt, dass duale Systeme sehr gut zusammen funktionieren, den Gegensatz zwischen Arm und Reich erheblich vermindern und außerdem langfristiges Denken ermöglicht und zu langfristigen Investitionen ermutigen. Das Hochmittelalter zum Beispiel kannte so ein duales Geldsystem. Die Kathedralen, die wir heute noch bestaunen, haben Bürger mit lokalem Geld gebaut. Damals wurden zehn Prozent des Umsatzes in die Erhaltung der Produktionsmittel und in die Infrastruktur, wie Mühlen, Wege oder Werkstätten, investiert. Danach blieb den Bürgern immer noch genug übrig, um für ihre gemeinschaftlichen, spirituellen und künstlerischen Bedürfnisse zu sorgen, indem sie die Kathedralen bauten.
In Wörgl, Schwanenkirchen und an vielen anderen Orten wurde mit diesem einfachen Konzept während der Weltwirtschaftskrise gewirtschaftet. Überall dort, wo den Menschen das Geld fehlt, um wirtschaftlich aktiv zu werden, kann durch Komplementärwährungen zum Beispiel die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpft werden. Eine Komplementärwährung ist ein Zahlungsmittel, das ergänzenden Charakter hat. Sie ist die Vereinbarung innerhalb einer Gemeinschaft, etwas zusätzlich neben dem offiziellen Geld als Tauschmittel zu akzeptieren.
Wenn Du mal selbst auf die Suche gehst, dann wirst Du feststellen, dass »Regiogeld« an vielen Orten Deutschlands zirkuliert und dass es Initiativen im Allgäu, am Bodensee, in Brandenburg und in Bremen mit dem »Roland« gibt. Allerdings ist deren Existenz in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern wie der Schweiz, Argentinien, USA oder Neuseeland, noch deutlich unterentwickelt.
Aber was ist denn nun eigentlich Geld? Geld ist kein Ding. Geld drückt eine Beziehung zwischen Menschen aus. Geld ist nichts anderes als die Vereinbarung einer Gemeinschaft, etwas als Tauschmittel zu verwenden. Das können Muscheln, Kamele, Weizen, aber auch Eisenbarren, Mühlsteine oder Gold- und Silbermünzen sein. Oder eben Banknoten aus Papier. Darauf hinzuweisen ist noch, dass Giralgeld, also das von privaten Banken geschaffene Schuldgeld, kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Es bewirkt lediglich eine Tilgung von Geldschulden und das nur bei Einverständnis des Gläubigers. Zum Beispiel wenn durch Angabe einer Kontoverbindung auf Rechnungen oder anderen Formularen die Zustimmung erteilt wird.
Im Nachkriegsdeutschland schufen die Menschen spontan eine Zigarettenwährung. Entscheidend dafür, ob etwas Geld ist, ist allein die Tatsache, dass Du und ich und der Rest unserer Gemeinschaft uns darüber einig sind, etwas als Geld zu definieren. Und schon ist es Geld! Natürlich haben dabei immer auch praktische Erwägungen eine Rolle gespielt.
Kommen wir nun zum Ende des ersten Teils zu Edelmetallen als private Zahlungsmittel. Der Siegeszug des Goldes seit der Antike liegt in seiner physischen Beschaffenheit und seiner leichten Transportierbarkeit. Weizen kann von Ratten gefressen werden oder keimen. Gold und auch Silber sind beständiger. Silber wir im Volksmund auch als das Gold des kleinen Mannes bezeichnet. Deshalb sind Gold- und auch Silbermünzen oder auch Barren, hervorragend als alternative Währung im Privaten Tauschhandel einsetzbar.
Wie bereits am Anfang erwähnt will ich Dich zum selbst denken anregen, Dich aufmuntern, Dich intensiv mit diesen Themen selbst auseinander zu setzen und mehr und mehr die bestehenden Systeme zu hinterfragen.
Gemeinsam stehen wir! Getrennt fallen wir!
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