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Ich habe mir Gedanken über den zivilen Ungehorsam gemacht und bin dabei auf eine sehr friedliche Idee gekommen, die, wenn sie konsequent durchgeführt wird, eine immense Wirkung hat. Je mehr Menschen dabei mitmachen und je mehr das verinnerlicht haben, desto größer wird der Wirkungskreis. Aus diesem Grund rufe ich hier und jetzt zum friedlichen Ungehorsam auf.
Das Schöne daran ist, dass jeder seinen Teil dazu beitragen und nicht nur ein kollektives sondern auch ein eigenes Energiefeld der Liebe und Dankbarkeit erzeugen kann. Und wer sich mit Energiefeldern auskennt, der weiß, dass es unmöglich ist, Angst in ein Energiefeld der Liebe hineinzuplatzieren. Wo Liebe ist, hat Angst keinen Platz.
Was ist denn ziviler Ungehorsam?
In erster Linie ist ziviler Ungehorsam eine Protestform. Sie verursacht Störungen, lenkt die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema und geht aktiv und gewaltlos gegen Ungerechtigkeiten vor. Meist wird ein soziales Ziel verfolgt. Es geht darum, Gesetze oder die Politik zu ändern. Der zivile Ungehorsam ist auch in fast allen Verfassungen der so genannten Staaten verankert.
Als Vater des neuzeitlichen zivilen Ungehorsams gilt Henry David Thoreau (1817 – 1862). Der US-Amerikaner, der allein im Wald lebte und sich weigerte, Steuern zu zahlen, setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei und gegen den Krieg mit Mexiko ein. Da er seine Steuerschuld gegen Massachusetts nicht begleichen wollte, wurde Thoreau 1846 verhaftet. Seine Nacht im Gefängnis soll Anlass für sein 1849 veröffentlichtes Essay „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat (Civil Disobedience)“gewesen sein. Darin postuliert er die moralische Pflicht jedes Einzelnen, sich gegen ungerechte Gesetze zu wehren. Thoreau befasste sich nicht direkt mit zivilem Ungehorsam, sondern mit den Gewissenskonflikten, die er als Bürger, Wähler und Steuerzahler auszutragen hatte. Militärischer Dienst im Krieg und die Bezahlung von Steuern stellen für Thoreau Fälle dar, in denen ein Bürger dem Staat aus Gewissensgründen den Gehorsam verweigern kann.
Mahatma Gandhi, Martin Luther King oder Rosa Parks zählen zu den bekanntesten Vertretern von zivilem Ungehorsam. Doch auch schon vor Beginn unserer Zeitrechnung war er ein legitimes Mittel, um sich gegen Ungerechtigkeiten aufzulehnen. Die Frauen Athens blockierten in der griechischen Komödie „Lysistrata“ mit einer Sitzblockade das Parthenon und protestierten so gegen den Krieg mit Sparta.
Was verstehe ich nun unter friedlichem Ungehorsam?
Zum Ersten machen wir bei all den Kriegstreibereien nicht mit, denn wir alle sind ein Teil der großen Menschenfamilie. Wir stehen dafür ein, das Leben zu schützen und alles zu unterlassen, was gegen das Leben ist. Frei nach der Goldenen Regel aller Weltreligionen:
„Alles, was ihr wollt,
dass euch die Menschen tun,
das tut auch ihr ihnen ebenso.“
Und zum Zweiten: Wenn wir es in unserem Leben schaffen, echtes Glück und Freude für uns selbst zu erlangen und gleichzeitig anderen zu helfen, dass auch sie Glück und Freude erlangen, können wir wirklich sagen, dass unser Menschenleben einen Sinn hat. Dann haben wir die Essenz unseres Lebens ergriffen und verwirklicht.
Wenn wir es also schaffen, das Leben aller Lebewesen zu schützen, unser eigenes Leben in Glück und Freude zu gestalten und jeden einzelnen Tag mindestens einem anderen Menschen Freude zu bereiten, dann leben wir den friedlichem Ungehorsam – Tag ein Tag aus.
Die wesentliche Methode, um Glück und Freude zu erreichen und Leiden zu vermeiden, ist die Entwicklung von geistigen Tugenden und die Überwindung der negativen Eigenschaften, verbunden mit einem entsprechenden äußeren Verhalten, das einem geschulten Geist entspringt.
Der Buddha hat es folgendermaßen zusammengefasst:
„Unterlasse jegliches unheilsame Handeln, und übe dich darin, Heilsames zu tun. Diszipliniere deinen eigenen Geist. Das ist die Lehre der Erwachten.“
Verlässliches Glück entsteht nicht, indem wir nur oberflächliche Umstände für Glück schaffen. Wir müssen in uns selbst nach den tieferen Ursachen für Glück suchen und die eigentlichen Ursachen für Leiden aufgeben. Unsere Erfahrungen von Glück und Leid sind die Früchte unserer früheren Handlungen. Durch unsere Handlungen von Körper, Rede und Geist hinterlassen wir Anlagen in unserem Bewusstsein, die die Samen für späteres Glück und Leid bilden. Unsere eigenen Handlungen wiederum gehen von unserem Geist aus. Wenn der eigene Geist diszipliniert ist, begehen wir Handlungen, die angemessen und heilsam sind und als Resultat Glück und Freude hervorbringen.
Zusammengefasst bedeutet friedlicher Ungehorsam:
1. Wir sind am Leben interessiert und stehen dafür ein!
2. Wir unterlassen alles, was gegen das Leben ist!
3. Wir sorgen dafür, dass wir und andere ein glückliches und freudvolles Leben führen können.
4. Wir machen jeden Tag mindestens einem anderen Lebewesen eine Freude!
Gemeinsam stehen wir! Getrennt fallen wir!
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